Nature Writing“ ist im englischsprachigen Raum schon etwa vierzig Jahre ein beliebtes Genre und ergreift in den letzten zehn Jahren auch deutsche Leser. Unter dem Dach dieser Gattung findet man Essays, Romane und besonders Dichtung, oft ganz unterschiedliche Werke, die gemeinsam haben, dass sie von der Natur handeln oder versuchen, sich ihr schreibend anzunähern. Dazu gehören auch klassische Werke, oft verfasst im Geiste der wissenschaftlichen Naturerforschungen des 18. Und 19. Jahrhunderts. Das sind nicht einfach Naturbeschreibungen, sondern Texte in denen sich alles, was ihre Autoren über Tiere, Pflanzen, Wetter- oder Gesteinsphänomene wissen, zu einer eigenen Form vermischen, wobei es darum geht (für Leser wie Schriftsteller gleichermaßen), genau hinzusehen, zu spüren und zu erleben, was uns unser modernes, in vieler Hinsicht degeneriertes Leben in seiner Oberflächlichkeit versagt. „Nature Writing“ hat kontemplativen vielleicht sogar meditativen Charakter.